Seit mehreren Jahren begegnet mir immer wieder dasselbe Phänomen, sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext: Viele Menschen verstehen nicht, dass es einen relevanten Unterschied zwischen den Berufsbezeichnungen Psychologe/Therapeut/Coach/Berater gibt. Oft werden diese Begriffe synonym verwendet, was zu weiterer Verwirrung führt.
In diesem Blog Post möchte ich dir helfen, dich in dem Begriffsdschungel besser zurechtzufinden – und dir erklären, warum die Differenzierung so wichtig ist!
Berufsbezeichnungen und ihre Qualifikation
Psychologe/Psychologin: Hat ein Hochschulstudium der Psychologie entweder mit einem Diplom (Dipl. Psych.) oder einem Master (M.Sc.) abgeschlossen. Weder ein abgeschlossenes Bachelor Studium noch diverse Fernlehrgänge mit psychologischen Inhalten sind hier ausreichend. Wenn sich jemand als „Psychologin“ bezeichnet, sollte transparent sein, wann und an welcher Universität der Abschluss erworben wurde. ACHTUNG: Psychologen arbeiten in verschiedenen Berufsfeldern (z.B. Personalentwicklung, Forensik, Marktforschung) und haben nicht automatisch eine psychotherapeutische Qualifikation – deshalb ist es aus meiner Sicht problematisch, dass hier umgangssprachlich oft eine Vermischung stattfindet.
Psychotherapeut(in): Dieser Begriff alleine erlaubt keinen eindeutigen Rückschluss auf den fachlichen Hintergrund; zu differenzieren ist hier zwischen Psychologischen Psychotherapeuten (Studium der Psychologie + anschließende mehrjährige Weiterbildung) und Ärztlichen Psychotherapeuten (Studium der Medizin + Weiterbildung im Rahmen der Facharztausbildung).
Heilpraktiker(in) für Psychotherapie (HPP): Hier handelt es sich um einen Sonderfall, der dir wahrscheinlich sehr häufig begegnen wird. Die Ausbildung zum HPP hat relativ geringe Zugangsvoraussetzungen; sie wird von verschiedenen Instituten angeboten und durch eine Prüfung beim Gesundheitsamt abgeschlossen. In der Ausbildung wird Wissen zu psychischen Störungen, ihrer Diagnose und Behandlung sowie wichtigen rechtlichen Grundlagen vermittelt und geprüft. Therapeutische Methoden und Skills sind allerdings nicht Teil der Ausbildung. Hier wird es jetzt tricky: HPPs dürfen Psychotherapie als Leistung anbieten, sind aber nicht approbiert. Sie dürfen nicht die Bezeichnung Psychotherapeut(in) führen, nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen und sind nicht an wissenschaftlich evaluierte Therapieverfahren gebunden.
Psychologische(r) Berater(in): Diese Weiterbildung wird ähnlich zum HPP von verschiedenen Instituten und Schulen angeboten; es gibt keine einheitlich gesetzlich geregelten Standards! Je nach Institut können die Ausbildungs- und Prüfungsinhalte also stark variieren. In den meisten Fällen sind die einzigen Voraussetzungen ein mittlerer Schulabschluss und „seelische Stabilität“.
Coach/Life Coach/Personal Coach: Auch hier handelt es sich nicht um eine geschützte, standardisierte Berufsbezeichnung. Es existieren diverse Berufsverbände und Gütesiegel, aber prinzipiell darf sich jede(r) als „Coach“ bezeichnen. Deshalb ist es hier umso wichtiger, genau zu prüfen, welche Qualifikationen und welchen fachlichen Hintergrund jemand mitbringt und sich nicht von Marketingversprechen blenden zu lassen.
WARUM IST DAS überhaupt wichtig?
COACHING ODER THERAPIE?
GREEN FLAGS/RED FLAGS
In meinem nächsten Blog Post werde ich genauer darauf eingehen, wie du den für dich passenden Coach findest bzw. worauf du dabei achten solltest – stay tuned 🙂